Ui, Kinder, jetzt rennt mir die Zeit davon!
Nachdem ich den Februar mit Geduld, Ruhe und Plänen zugebracht habe, ist nun schon fast Mitte März. Ostern steht vor der Tür und natürlich die GARTENSAISON.
Da kam am vergangenen Samstag der Workshop „Gärtnern ohne Torf“ gerade zum richtigen Zeitpunkt. Stimmungs- und Informations-halber.
Thea Wolf und Hans Streicher haben sich für den LBV mit diesem Thema auseinandergesetzt und Information, Fachwissen zum Thema Moore, praktische Tipps und Spiele (falls man das Thema zum Beispiel in eine Kindergruppen-Stunde oder den Unterricht einbauen will) zusammengetragen und vorgestellt.
Einstweilen haben die Kinder gebastelt, draußen gespielt und hin und wieder bei uns vorbeigeschaut.
Zunächst haben wir recht viel über den „Lebensraum Moor“ erfahren und über die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt dort, die mit dem Abbau von Torf zerstört wird.
Torfmoos, der Hauptbestandteil der abgebauten Erde (das sind die Fasern/Wurzeln, die vor allem die oberen Schichten durchziehen und das Material so leicht und locker machen) wächst nur 1 mm (1 Millimeter!) im Jahr und deshalb hat es so viele tausend und Millionen Jahre gedauert, bis es entstanden ist. So und jetzt wird es abgegraben. Wenn ein Moor einmal trocken ist, kann es sich nicht mehr zurückentwickeln.
95 % der Moore in Deutschland sind schon entwässert bzw. abgebaut. Hochmoore gibt es nur noch eine Handvoll. Torf wird inzwischen größtenteils im Baltikum abgebaut und zu uns importiert.
In Mooren sind 1/3 des weltweiten Kohlenstoffes gebunden; das ist doppelt so viel wie in allen Wäldern der Erde.
Was kann man also tun, um die Zerstörung dieses Lebensraumes zu bremsen?
Mit torffreier Erde gärtnern!
Wo gibt es die? Also ich habe sie bisher vor und in Bio-Läden gesehen. Man kann sie sich auch liefern lassen. Im Gartencenter oder Baumarkt sollte es sie auch geben, aber nicht immer wissen die Mitarbeiter bescheid, zumal es halt so ein großes Angebot an Torf-Erden gibt (was übrigens auch fürn Hugo sein soll, weil man so viele verschiedene Erden gar nicht braucht in Wirklichkeit).
Fragen hilft!
Erstens natürlich um eventuell das versteckte Produkt zu finden und zweitens um die Nachfrage in den Handel zu tragen.
Torffreie Erde ist qualitativ genauso gut wie Torf-Erde. Angereichert mit Kokos- oder Holzfasern wird sie auch leicht und luftig. Es ist eh so: Man braucht Erde, so wie man sie im Handel bekommt nur für Zimmerpflanzen „pur“ verwenden. Es ist sogar besser, sie je nach Bodengegebenheiten mit Kompost, Rindenhumus und Holz-/Kokosfasern zu mischen.
Torffreie Erde ist teurer, ja. Aber man kauft damit – im übertragenen Sinne – auch ein Stück unzerstörte Moorlandschaft und trägt zum Klimaschutz bei.
Die ganze Erde-Mischerei haben wir gleich praktisch umgesetzt und noch kleine Töpfe mit Ostergras bepflanzt. Nein, nicht mit einer Packung Samen, wo ein Osterhase drauf ist. (Obwohl das auch sehr schönes, feines Gras gibt.)
Ganz einfach mit Weizenkörnern.
Das sieht hoffentlich in zwei Wochen ganz toll aus und passt zudem zu unserem NATURKINDER-Gruppen Schwerpunkt des Jahres: Vom Korn zum Brot. Das heißt, ich werde in den nächsten Tagen hoffentlich noch ein paar Töpfchen mit den Kindern unserer Kindergruppe anpflanzen können…
Schaut mal! Aus dem unseren schauen schon die ersten Spitzen heraus!
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[…] • TORFFREI GÄRTNERN (bei der Gewinnung von Torf werden wichtige Lebensräume zerstört. Hier habe ich etwas darüber geschrieben.) • NISTHILFEN ZUR VERFÜGUNG STELLEN (am Besten selbstgemacht!) • FUTTERPFLANZEN […]