Wir lieben unsere Filzkissen! Ihr kennt sie vielleicht von Bildern hier oder aus meinem Buch FEIERN MIT DEN NATURKINDERN. Ich habe auch schon oft welche mit den Kindern im örtlichen Ferienprogramm gefilzt. Es sitzt sich so schön kuschelig und warm drauf. Drinnen auf dem Bänkchen sowieso, aber natürlich auch draußen. Gerade wenn die Tage noch/schon kühler sind und man trotzdem viel Zeit in der Natur verbringen mag. So ein Kissen lässt sich auch gut einrollen und – zum Beispiel mit einem Filzband zusammengeschnürt – leicht auf einen Ausflug mitnehmen.
Unsere Filzkissen sind zwischen 36 und 40 cm groß und ich habe Euch heute rausgeschrieben, wie wir sie machen.
Man braucht:
• ca. 160 bis 200 g Naturwollvlies, das gut filzfähig ist
• Schüssel, warmes Wasser, Seife
• dünnes Tuch, zum Beispiel ein Stück Vorhang, alternativ recycelte Noppenfolie
• eventuell Bambusmatten (solche Fensterrollos)
• eventuell Blumentopf-Untersetzer in Wunschgröße
Für farbig gestaltete Oberseite:
• nach Wunsch farbiges Vlies, Kammzug oder Märchenwolle zum Gestalten
• eventuell Filznadel
Wir verwenden für unsere Kissen größtenteils naturfarbenes Schafwollvlies. Beim Auslegen muss man bedenken, dass das Material um Einiges schrumpft!
Bei schönem Wetter empfehle ich draußen zu arbeiten. Es ist eine ganz schöne Pritschelei.
Als sehr hilfreich hat sich – gerade mit Kindern – auch das Arbeiten in großen Blumentopf-Untersetzern, die etwas größer sind als die Wunschgröße des fertigen Kissens. So hat die Wolle Halt und kann nicht so leicht verrutschen.
So wird’s gemacht:
Vorhangstoff auslegen und das Vlies in vier bis sechs Schichten übereinander legen (am Besten einmal längs, einmal quer und so weiter). Wir verwenden schon mal für die Unterseite dunkelgraues Vlies und für die Oberseite hellgraues. Aus der obersten Schicht ziehe ich nochmals ein paar Flocken behutsam über den Rand, sodass ein schöner Abschluss entsteht.
Auf dieser „Wolke“ aus Wolle legen die Kinder ihr Motiv aus. Dieses kann vorsichtshalber mit ein paar Stichen mit der Filznadel befestigt werden. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Nun das ganze Kissen mit warmem Seifenwasser benetzen und weitgehend durchtränken. (Funktioniert gut mit einer Sprühflasche.)
Den dünnen Stoff oder alternativ Noppenfolie auf die Wolle legen. Zunächst das Motiv vorsichtig in das Kissen einfilzen. Nach und nach fester drücken und mit der Seifenlauge filzen.
Dann das ganze Kissen mit einem Nudelholz oder Bambusfensterrollos walken, zwischendurch auch mit den Händen, bis ein fester Filz entstanden ist.
Zum Schluss muss das Stück gut ausgespült werden, bis das Wasser klar ist. Ein Schuss Essig im letzten Spülgang hilft, die Seife zu neutralisieren. Die Wolle kann sich dadurch wieder besser vom Seifenkleber befreien.
Jetzt, wo ich die Bilder wieder rausgesucht habt, komme ich zu dem Schluß, daß ich diese Kurse wahrscheinlich deshalb so gerne anbiete, weil ich so über die Kreativität der Kinder staunen kann. Kein Kissen ist gleich. Ich liebe sie alle. Schut mal, die im oberen Bild sind übrigens in Untersetzern gefilzt.
Falls Ihr jetzt auch Lust bekommen habt zu filzen, wünsch ich Euch GANZ VIEL FREUDE dabei!!!
…
Passt auf. Ich hab mir überlegt, für die Filzkissen wäre ein DIY Material Paket schlau! Davon habe ich ein paar zusammengestellt, ihr findet sie im Lädchen, mit einer Auswahl an Grund- und Dekofarben für eine Spirale.
Für alle, die sich lieber gleich hinsetzen, habe ich im Lädchen auch fertige Filzkissen, die in unserer Partner Werkstatt für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Fähigkeiten entstanden sind. Über dieses gemeinsame Projekt freu ich mich ganz besonders. Vielleicht habe ich noch mal Gelegenheit, mehr darüber zu erzählen.
VIEL SPASS beim Stöbern und Werkeln wünscht Euch