Gestern haben wir uns die (philosophische) Frage gestellt, ob wir nur das schützen, was uns unmittelbaren Nutzen bringt. Sollten wir uns nicht auch für jene Arten einsetzen, die auf den ersten Blick scheinbar „nutzlos“ sind?
Nehmen wir zum Beispiel die Brennnessel. Sie wird oft als Unkraut betrachtet. Doch wenn wir genauer hinschauen: Die Brennnessel ist ein wertvoller Lebensraum und eine Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten, einschließlich des Tagpfauenauges. Wusstet Ihr, dass dieser prächtige Schmetterling von der Brennnessel abhängig ist?
Dieser Tagfalter legt seine Eier gezielt auf Brennnesseln ab. [Leider grad keine Eier gefunden, ich schau nachher noch eine Runde … aber die anderen Stadien seht Ihr hier auf den Fotos.] Die Raupen ernähren sich von den Blättern und entwickeln sich dort zu Schmetterlingen. Indem wir Brennnesseln in unseren Gärten und naturnahen Bereichen zulassen, tragen wir zur Erhaltung und Förderung des Tagpfauenauges und anderer Arten bei.
Ihr möchtet etwas für die Artenvielfalt tun? Hier sind ein paar nützliche Tipps:
• Lasst einige Brennnesseln im Garten wachsen und beobachtet, wie die Tagpfauenaugen und andere Insekten sie nutzen.
• Pflanzt weitere insektenfreundliche Pflanzen, um das Nahrungsangebot zu erweitern.
• Verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden, um die Lebensbedingungen für Insekten zu verbessern.
• Informiert Euch über lokale Schmetterlingsarten und deren Nahrungs- und Lebensraumbedürfnisse. Der NABU zum Beispiel hat ausführliche und spannende Informationen über alles, was in unseren heimischen Gärten tagsüber und auch nachts so flattert.
Teilt dieses Wissen und inspiriert andere dazu, Brennnesseln als wertvolle Pflanzen für die Natur zu erkennen. Jedes Lebewesen hat seinen Platz im komplexen Gefüge der Natur und erfüllt eine Rolle, die wir nicht immer sofort wahrnehmen.