Es lebte einmal ein armes Mädchen allein mit seiner Mutter und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Mädchen in den Wald und dort begegnete es einer alten Frau, die schenkte ihm ein Töpfchen. Zu dem sollte es sagen: „Töpfchen, koch!“ dann würde es guten süßen Brei kochen. Und wenn es sagte: „Töpfchen, steh!“, dann würde es wieder aufhören zu kochen.
Das Mädchen brachte den Topf heim zur Mutter und nun waren sie ihren Hunger los und aßen süßen Brei, sooft sie wollten.
Einmal, als das Mädchen ausgegangen war, sprach die Mutter: „Töpfchen, koch!“. Da kochte es und sie aß sich satt. Dann wollte sie, dass das Töpfchen wieder aufhörte zu kochen, aber weil sie das Zauberwort vergessen hatte, kochte es weiter und weiter und der Brei stieg über den Rand des Topfes hinaus und kochte immer weiter und weiter bis die ganze Küche und das Haus voll war mit Brei und das zweite Haus und die Straße. Kein Mensch wusste zu helfen. Endlich, als nur noch ein einziges Haus übrig war, da kam das Mädchen heim und sprach: „Töpfchen, steh!“ Da hörte es auf zu kochen. Und wer wieder in die Stadt hinein wollte, der musste sich durchessen.
Grießbrei, hmmm, das ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Also, ich mag ihn gern. Vielleicht mehr eine Sentimentalitäts- als Geschmacksfrage. Als Kind habe ich oft Grießbrei gegessen. Und wenn ich krank war, habe ich immer eine Extra-Portion Kakaopulver oben drauf gekriegt.
Meine Mutter hat mir erzählt, dass es bei ihnen zuhause früher am Heiligabend Grießbrei gab. (Hier gibt es ja manchmal Würschtl mit Kartoffelsalat, jedenfalls irgendwas Einfaches. Und erst am 25. dann das große Festessen.)
Heute gibt es bei uns ein Grießsoufflé. Quasi die Luxusvariante von Grießbrei. Könnte man eigentlich auch als märchenhaftes Dessert für einen Weihnachtsfeiertag machen.
So habe ich das Soufflé gemacht:
500 ml Milch
50 g Butter
1 EL Honig
120 g Weizengrieß
4 Eier
1 Prise Salz
Butter und Zucker für die Förmchen
Förmchen (Weckgläser oder Auflaufförmchen) mit Butter ausstreichen und mit Zucker ausstreuen.
(Das hat heute früh gleich zur Schnee- und Eislandschaft vorm Fenster gepasst!)
Milch mit Butter, Honig und einer Prise Salz aufkochen. Grieß dazugeben und bei schwacher Hitze und unter ständigem Rühren etwa drei Minuten köcheln lassen. Vom Herd stellen. Eier trennen, Eiweiß mit Zucker zu Schnee schlagen. Zuerst das Eigelb, dann den Eischnee vorsichtig unter die Grießmasse heben. In die Förmchen füllen (bis zum Rand voll, sonst geht’s über wie im Märchen…) und bei 200 °C ca. 20 Minuten im WASSERBAD pochieren.
Servieren kann man das Ganze entweder in den schönen Förmchen oder gestürzt, goldene Kruste oben oder unten. Dazu passt Beerensauce oder ein winterliches Zwetschgenkompott mit Zimt und Nelken aufgekocht.