Der Bayerische Wald ist eine Ecke, die mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Ich mag die Menschen, die Landschaft, wohl auch die Nähe zu Tschechien, die Kunst und natürlich den Nationalpark.
Urwald, wie er im Buche steht. Zum Beispiel in diesem hier: Urwälder Deutschlands. Ja, bitte entschuldigt, natürlich habe ich es schon erwähnt und wahrscheinlich werdet Ihr noch öfters davon hören, denn ich bin drauf und dran, einen (Urwald) nach dem anderen aufzusuchen! (Urwaldfieber?)
Nach dem Steigerwald, dem Eibenwald in Paterzell und den Isarauen waren wir neuerdings im Nationalpark Bayerischen Wald, der sich nach einigem Zögern von seiner besten – winterwaldmäßigen – Seite gezeigt hat.
Ich finde sogar, dass die typischen kahlen Baumwipfel im weißen Kleid gar nicht gespenstisch sondern ganz zauberhaft aussehen.
So angezuckert sieht er auch nicht ganz so wild aus, der Wald. Er ist es aber. Denn unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ wird hier nicht in die Natur eingegriffen. Und diese Ursprünglichkeit merkt man hier.
Sehr treffend beschreibt das auch Herbert Pöhnl in seinem Buch Der halbwilde Wald:
Quer übereinander liegen hunderte silbergraue Fichten, in sich verkeilt, undurchdringlich mit ihren Astgerippen – dazwischen ragen aus dem Riesen-Mikado junge Bäume heraus, frisches Grün kämpft sich nach oben, ein neuer Wald entsteht. Das ist er, der Nationalpark Bayerischer Wald. Ein Wald im Umbau, im Übergang, im Werden. Ein halbwilder Wald.
Das Buch wurde mir von einem sehr netten Nationalparkführer empfohlen und obwohl ich mich zeitweise, selbst bei Romanen, in dem Tohuwabohu hier schlecht einlesen bzw. konzentrieren kann habe ich dieses Fachbuch verschlungen.
Sehr interessant. Herbert Pöhnl schreibt über die Geschichte, Kämpfe und Widerstände, Erfolge und Rückschläge rund um den Nationalpark und vor allem über die Schönheit der wilden Waldnatur.
Oder man wandert einfach ein paar Tage durch den Wald.
Toll, wenn die eigenen Spuren die ersten im frischen Schnee sind. (Außer denen von Waldtieren!) Ein wunderbarer Ort um zur Ruhe zu kommen. Um mal loszulassen. Um ganz bei sich zu sein.
(Und natürlich auch um viel Schönes zu entdecken…)