Warum ich nun persönlich Natur und Kunst immer wieder miteinander in Verbindung bringe, kann ich gar nicht genau sagen. Weil mir beide so sehr am Herzen liegen, ist wohl die einfachste Erklärung. Egal, man muss auch nicht immer alles erklären. Die Kunst sei ja die Schwester der Natur, sagt ein Sprichwort. Und wenn das so ist, dann sind die beiden Schwestern unter anderem hier zuhause.
(Fotos Bild-Werk)
Das Bild-Werk Frauenau im Bayerischen Wald ist ein internationaler Treffpunkt für Künstler und Kunstbegeisterte aus der ganzen Welt. Sowohl in der Internationalen Sommerakademie als auch in Wochenendseminaren werden Kurse mit dem Schwerpunkt Glas sowie Malerei, Bildhauerei, Druckgrafik, Keramik aber auch Theater und Gesang angeboten und vieles mehr. Geleitet werden die Kurse und Workshops von renommierten Künstlern, die zum Teil schon seit vielen Jahren hier unterrichten und unterschiedlicher nicht sein könnten, in ihrer Kunst, ihrem Stil und ihrer Persönlichkeit.
Ein bis zwei Wochen in Frauenau zu sein, zu werkeln, und gleichzeitig mitten in der Natur, war für mich immer so eine richtige Auszeit. Herrlich!
Das erste Mal war ich vor fast zehn Jahren dort. Holzschnitt. Gretel Eisch, eine wunderbare Frau und Künstlerin, und Mitbegründerin des Bildwerks, war damals meine Kursleiterin. Sie arbeitet, so wie die meisten Tutoren in Frauenau auch an ihren eigenen Werken, was ich sehr spannend finde. Sie beim Schaffen zu beobachten ist eine große Bereicherung, denn sie arbeitet so intuitiv, die Bilder entstehen, als ob sie vorher gar nicht gewusst hätte, was dabei rauskommt.
Der Holzschnitt ist irgendwie meins. Ein natürliches Material, dass einen auch manchmal überrascht und ich frage mich ob Bild schon immer darin gewesen ist. Die Druckvorlagen bleiben, man kann ganz viele Drucke machen und doch ist jedes Bild individuell.
Einige Jahre später war ich auch noch mal eine Woche bei Gretel, diesmal zur Holzbildhauerei. Das war auch was ganz Besonderes, weil wir dabei draußen standen und tagein tagaus an unseren Werken arbeiteten. Ich wusste damals noch nicht, dass ich mir eine Fruchtbarkeitsgöttin geschnitzt hatte!
Bei meiner Arbeit hat mich damals ein toller Berliner Künstler – Kedron Barrett – mit einem Glasdruck verewigt. „The artist and her model was the model of the artist.“
Der Rest ist Geschichte. Mit dem zweiten Naturkind im Bauch nahm ich mir noch einmal eine Woche Urlaub und besuchte einen Kurs bei Pavel Roucka. Freie Malerei.
Jetzt wo ich so schreibe kriege ich unheimlich Lust, wieder mal was zu machen! Zur Kunst zu finden, zur Natur und ein bisschen zu mir selbst.
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