Grad arg ruhig, oder? Ich habe den Titel des letzten Beitrags für ein paar Ruhetage hier auf der Seite missbraucht…
Aber dafür bringt er mich gleich zum nächsten Grund, warum ich den Februar so mag. Was mir nämlich in diesem Monat (bzw. überhaupt im Winter, aber halt erst nach dem Weihnachtstrubel) auch viel besser gelingt als im Sommer, ist eine gewisse Routine in den Alltag zu bringen und viele schöne Rituale.
Einem geregelter Tagesablauf ist im Moment leichter nachzugehen, als im Sommer, kommt mir vor. Da muss man, kaum scheint die Sonne… RAUS! Das fängt schon in der Früh an, wenn ich als erstes zum Gießen rausspringe. Auch ein schönes Ritual, aber es hat nicht diese Regelmäßigkeit und ist auch mehr von ENERGIE getragen, als von RUHE.
Vielleicht liegt das auch daran, dass man im Winter ein klein wenig träger ist; nicht jetzt noch schnell zum schwimmen, angeln oder grillen gehen muss. Alles sooo schön. Und ich freu mich in Wirklichkeit schon wieder narrisch drauf, besonders wenn ich die Fotos anschaue. Aber im Moment genieße ich, wie gesagt, noch ein bisschen die Ruhe vor dem Sturm.
Und halbwegs gleichmäßige Tagesabläufe, sowie wunderbare, für mich so wertvolle (Familien-)Rituale, viel gemeinsame Spiel-, Kuschel- und Lesezeit.
Ein ganz spezielles Seelenheil ist für mich persönlich ein kleines Licht. Eine Kerze anzuzünden, beim gemeinsamen Essen, beim Zubettgehen, in der Früh, hat einen ganz anderen Reiz, wenn es draußen schon/noch dunkel ist.
Immer öfters habe ich auch ein Kerze neben meinem Arbeitsplatz brennen, weil es mir irgendwie gut tut, wie gerade jetzt, während ich das schreibe. Und wenn gerade mal kein Kind in der Phase ist, wo das Licht ununterbrochen ausgeblasen werden muss, genießen wir es alle zusammen, zum Beispiel beim Abendessen.
Gerade auch für die Kinder halte ich eine gewisse Routine und Rituale für sehr wichtig. Und ich merke sehr wohl, wie vieles leichter wird mit ihnen, wenn es sich einfach nach einem bestimmten Muster abspielt, als wenn man das Rad jedesmal wieder neu erfinden muss.
Das beschreibt auch Christine Kutik in ihrem Buch „Erziehen mit Gelassenheit“ sehr klar. (Warum in diesem Buch unbedingt 12 Wörter mit R gesucht werden müssen, hab ich noch nie kapiert, aber inhaltlich find ich es ganz wunderbar.)
In You are your Child’s First Teacher von Rahima Baldwin Dancy (leider immer noch nur auf Englisch zu bekommen) bin ich damals zum ersten Mal auf diese Themen im Zusammenhang mit Kindern gestoßen: Rhythm, Transition Time etc. Wenn ich dieses Buch lese, hätte ich am Liebsten nochmal drei Kinder, nur um all den schönen Vorschlägen darin nachzukommen.
Kinder lieben Wiederholungen, besonders die kleinen. Ich glaube, sie könnten das selbe Buch tausendmal lesen, das gleich Puppenspiel jeden Tag sehen. Deshalb versuche ich, auch wenn die tausendste Wiederholung manchmal schwer fällt, daran festzuhalten. Vielleicht ist es einmal das, auf was die Kinder (und wir) zurückblicken: „Kannst Du Dich noch erinnern, wie wir jeden Tag das und das Lied gesungen haben am Abend vor dem Einschlafen?“
Habt Ihr solche Rituale, Regelmäßigkeiten in Euren Alltag eingebaut? Welche?
Bei wem brennt auch gerade ein Kerzerl?