[…] Einmal im tiefsten Winter machte die böse Stiefmutter ein Kleid aus Papier und sprach zu dem Mädchen: „Zieh das Kleid an, geh in den Wald und hol mir ein Körbchen voll Erdbeeren, denn ich habe Appetit darauf. Lass Dich nicht wieder blicken, bis Du das Körbchen voll Erdbeeren hast.“ Dann gab sie ihm noch ein Stückchen Brot und dachte: „Draußen wird das Kind erfrieren und verhungern und mir nicht mehr unter die Augen kommen.“
Das Mädchen war gehorsam und ging mit seinem Papierkleidchen und dem Körbchen in den Wald hinaus. Da war nichts als Schnee weit und breit und kein grünes Hälmchen zu sehen. Nach einer Weile gelangte es an ein kleines Häuschen, da schauten drei kleine Haulemännchen hinaus. Das Mädchen klopfte bescheiden an ein Tür und die Männchen riefen „Herein“. Da trat es in die Stube und setzte sich auf die Ofenbank. Dort wollte es sein Brot essen und die Haulemännchen sprachen: „Gib uns auch etwas davon.“ „Gern“, sprach es und teilte das Brot entzwei und gab ihnen die Hälfte davon. „Was willst Du in der Winterzeit in deinem dünnen Kleidchen im Wald?“, fragten die Männchen. Das Mädchen antwortete: „Ach, ich soll ein Körbchen voller Erdbeeren suchen.“ Da gaben sie ihm einen Besen und sprachen. „Kehr damit hinter dem Haus den Schnee weg.“ Als es hinters Haus gegangen war, sagten die drei Männchen zueinander: „Was sollen wir ihm schenken, weil es so artig und gut ist?“ „Ich schenke ihm, dass es jeden Tag schöner wird.“, sagte der erste. Und der zweite: „Ich will ihm schenken, dass ihm Goldstücke aus dem Mund fallen, sobald es ein Wort spricht.“ Der dritte sprach: „Ich schenke ihm, dass ein König kommt und es zur Gemahlin nimmt.“
Das Mädchen tat indes, wie die Haulemännchen es geheißen hatten und kehrte mit dem Besen den Schnee hinter dem Häuschen weg. Und was glaubt Ihr, was es dort gefunden hat? Lauter reife Erdbeeren, die ganz dunkelrot aus dem Schnee hervorleuchteten. Da machte es sein Körbchen voll, dankte den Männchen und lief nach Hause, um der Stiefmutter die Erdbeeren zu bringen. […]
Wirklich ein schönes, vielleicht nicht ganz so bekanntes Märchen der Brüder Grimm.
Erdbeeren im Schnee? Die findet man wirklich nicht oft. Aber Farben findet man auch im Winter draußen, wenn man genau hinschaut.
Bei uns sieht es indes auch aus wie im Winter-Märchen-Wald. Hat es bei Euch auch so viel geschneit?
Anstatt draußen Farben zu SUCHEN, kann man sich auch selbst welche MACHEN.
Lustigerweise haben die Kinder gleich beim ersten Schneefall im Oktober danach gefragt, welche machen zu dürfen.
Sie haben sich an unsere bunten Schneebälle von letztem Winter erinnert.
Für die Farbe wird einfach Wasser in eine Sprühflasche gefüllt und mit Lebensmittelfarbe oder ein wenig Beerensaft gefärbt.
Erdbeerensaft? Hm. Vielleicht, wenn man gefrorene Erdbeeren abtropft. Mit Preiselbeer- oder Holunderbeerensaft funktioniert es jedenfalls sehr gut.
Damit kann man den Schnee bunt färben, indem man das Wasser darüber leert. Mit der Sprühflasche kann man auch etwas in den Schnee schreiben oder malen.
Und dieser Schneeball hier? Wollte der nicht bunt sein und ist auf den Baum geflüchtet? Wie ist der da bloß raufgekommen?
Vielleicht auch ein Märchenzauber…
Have you heard of this fairy tale by the Grimm Brothers: „The three little men in the woods“? A little girl is sent into the winter wood by it’s step mother with nothing but a paper dress to bring home a basket full of strawberries. How is she supposed to find strawberries beneath snow and ice? Fairy tale magic…
Oh, we do find colours in the winter-woods as well. And it’s not as magical as you might think, it’s more a matter of keeping your eyes open.
And if we are not on a search, we might want to make our own colours to make ourselves colourful snow. We mix water in a spraybottle with food-colour or berry-juice. (Strawberries? Well maybe if one has to drain some frozen berries for another project… Otherwise, cranberry- or elderberry-juice works well.)