„Ringel, Ringel, Reihe, sind der Kinder dreie, sitzen unterm Hollerbusch, machen alle husch husch husch!“
Ein Holunderbaum darf in keinem Garten fehlen, sagt man. Seit jeher glauben die Menschen daran, dass er Haus, Hof und die Leute beschütze, die darin wohnen. Selbst wenn man keinen Garten hat, kann man von dieser Pflanze profitieren, die man in lichten Wäldern, Gebüschen und Hecken findet. Holunder ist sehr viel-seitig. Man kann damit nicht nur allerhand basteln, sondern seine Beeren und Blüten in der Küche zu zahlreichen Leckerbissen verarbeiten.
Holunder blüht je nach Region Ende Mai und im Juni; seine streng süßlich riechenden Dolden sind leicht zu erkennen.
Wir lieben Holunderblüten und müssen daran denken, nicht den ganzen Baum leer zu pflücken, sodass die Vögel im Herbst auch noch was von den Beeren haben. (Damit kann man übrigens auch ganz schöne Färbeexperimente mit Kindern machen. Für die Pflanzenfärberei ist die Farbe leider nicht allzu farbecht.)
Und was machen wir aus den Blüten? Natürlich Holundersirup! Und ausserdem…
Holundertee
Blüten, die wir sammeln und nicht gleich zu Sirup oder zu einer feinen Mehlspeise verarbeiten, hängen wir zum Trocknen auf. Wir können sie später, in der Erkältungszeit, gut als Tee gebrauchen. Holunder stärkt das Immunsystem, wirkt schweißtreibend und hilft somit bei Fieber und Erkältungskrankheiten.
Holunderküchlein (Hollerküchlein)
Für den Teig braucht man:
• 10 bis 12 Holunderblüten mit Stängel
• 100 g Mehl
• 3 Eier
• 0,25 l Milch oder Pflanzenmilch
• 1 Prise Salz
(• Puderzucker oder Zimtzucker)
Alle Zutaten bis auf die Holunderblüten mischen und glatt rühren. Die Holunderblüten mit dem Stängel in den Teig tauchen, vorsichtig in eine Pfanne mit Butter legen und goldbraun backen. Wenn die erste Seite fest ist, kann man den Stängel abschneiden. So lässt sich das Küchlein gut umdrehen.
Zum Abtropfen legt man die gebackenen Blüten auf ein Küchenpapier und lässt sie ein bisschen auskühlen.
Nun kann man sie mit Puderzucker oder Zimtzucker bestreuen und genießen.
Luftiger wird der Teig, wenn man das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlägt, bevor man alles mischt.
Mmmmh! Lasst es Euch schmecken! [Die Rezepte stammen aus meinem Buch NATURKINDER]
3 Kommentare
Für Tee haben wir heute auch gerade eine Schale Blüten abgeschnitten. Und Holunder blüht dieses Jahr besonders schön, leider sehr hoch, so dass auf alle Fälle genug für die Vögel bleibt.
Liebe Grüße
Sternie
Das ist ein wirklich leckeres Rezept, das habe ich zusammen mit meinen Kindern schon ausprobiert und wir finden es einfach richtig lecker! Neben diesen Küchlein machen wir natürlich auch Sirup und Tee, denn dies mögen bei uns alle und gehört zu unserer alljährlichen Tradition dies gemeinsam herzustellen. Nach unserem Urlaub in Südtirol (https://www.lindenhof.it/de/genuss-essen-trinken-hotel-suedtirol/gourmetpension), den wir fast jährlich ungefähr zur selben Zeit verbringen, machen wir uns an die Produktion des Sirups und Tees, denn genau zu dieser Zeit blüht der Holunder in seiner schönsten Pracht.
Vielen Dank für das leckere Rezept!
Tamara
[…] wollte ich heute auf Instagram zum ORIGINAL HOLLERKÜCHERL REZEPT aus meinem NATURKINDER BUCH verlinken. Dann hab ich aber spontan eine VEGANE VARIANTE improvisiert […]