Vergangene Woche war ich mit dem Winterkind zwei Tage im Krankenhaus. Irgendwas-mit-Magen-Darm.
Wir haben Glück gehabt. Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Gut versorgt gewesen zu sein, auch wenn man manchmal die Grenzen zwischen best-möglich und unbedingt-nötig selbst nicht beurteilen kann. Auch wenn man totmüde ist, weil einen das Gepiepse, die Schläuche und die grellen Lichter der Überwachungsgeräte nicht einschlafen lassen, und die Angst, dass es etwas Schlimmeres sein könnte.
Die gute alte Zeit in Ehren, aber ich bin doch mitunter dankbar für die technischen Entwicklungen, die uns in unserer Welt zur Verfügung stehen und man darf nur hoffen, dass sie vernünftig und zum Guten eingesetzt werden!
Wir sind ins Krankenhaus gekommen und wurden dort menschlich und medizinisch tadellos behandelt. Das ist nicht selbstverständlich. Ich denke an ein anderes Land und einen Vater, der seinen Sohn zwei Tage lang in der Schubkarre zum Krankenhaus geschoben hat, um dann nicht reingelassen zu werden.
Früher haben die Adeligen bisweilen Kapellen gebaut oder (Pest-)Säulen aufgestellt, wenn ihre Familien von Unglück oder Krankheit verschont geblieben sind. So weit will ich nicht gehen, dass ich bei uns im Garten eine Säule aufstelle. Da hätt ja auch niemand was davon. Aber ich möchte dankbar sein und teilen. Mit denen, die nicht so viel Glück haben.
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Last week I had to spend a couple of days at the hospital with our youngest. Some sort of stomach bug.
At the end of the day we were lucky. Lucky to be at the right place at the right time. We might take it for granted that we benefit from medical and technical advancements. But not everybody is that lucky.
I am thankful and want to share with those who are not so lucky at all.
7 Kommentare
Bin dabei…und schön, dass es dem Winterkind wieder besser geht.
Und nach all deinen Schreckensminuten nochmals ein herzliches Dankeschön, dass du trotzdem immer die Zeit findest, um zu Antworten… Auf die Fragen von uns Lesern…
Herbstliche Grüße
Nadin
Herzliche Grüße und weiterhin alles Gute für Euch. Wie beruhigend, dass Ihr in jeder Hinsicht einwandfrei versorgt wurdet. Und wie Recht Du hast: selbstverständlich ist das nicht. Selbst in unseren Landen nicht, traurig, aber wahr.
Nina
Wie gut, dass es dem Winterkind wieder gut geht. Gerade wenn es die eigenen Kinder betrifft ist man so dankbar, wenn sich auf die medizinische und menschlich empathische Versorgung verlassen kann. Wir hatten das auch zwei Mal. Wir hatten es aber leider auch ein Mal nicht bei meinem Vater. In Deutschland. Da hieß es, es mangele zu sehr an Geld und Personal, um Menschlichkeit und Versorgung sicherzustellen. Ein halbes Jahr später (nach seinem Tod)lasen wir dann von dem dicken Gewinn, den das Krankenhaus erwirtschaftet hatte. Nie hab ich mich mehr verhöhnt gefühlt.
Immer wenn die Profitmaximierung im Vordergrund steht, geht die Menschlichkeit verloren.
Kein Land hat sich bisher wohl so wenig an der Hilfe in den Ebolagebieten beteiligt wie Deutschland. Selbst Kuba hat mehr Ärzte geschickt. Es dient ja nicht dem persönlichen finanziellen Gewinn…
Herzlich, Katja
Ich hatte das bisher ein paar Mal….ER ohne Georg Clooney;-). Die eigene Gefühlslage reichte von völlig gelassen (ein Knochenbruch stresst mich nicht) bis leicht panisch (Knochenkrebs wurde dann langwierig ausgeschlossen und es war nur Hüftschnupfen). Immer waren alle sehr freundlich, wenn auch die Fragen dazu, ob man zuhause Schusswaffen hat, bei der Aufnahme ein bisschen irritieren. Müssen wir wieder mal ins Krankenhaus, dann packe ich mittlerweile routiniert meine Tasche (Essen, Trinken, Schokolade, ipad, Kinderlektüre für min. 12h).
Wenn ich dann nach einem Tag Warterei im Krankenhaus mit einem Kind mit Gips oder Schiene oder sonst irgendwie geflickt wieder nach Hause komme, fühle ich mich völlig erschöpft und unendlich dankbar. Nicht dafür, dass ich die medizinische Versorgung bekommen habe, die mein Kind gebraucht hat (für die hab ich nämlich gerade meine Kreditkarte ausgereizt), sondern dafür, dass ich wieder nach Hause darf. Mit einem Kind, dass in ein paar Tagen oder Wochen sicher wieder heil sein wird und dessen Tränen bereits getrocknet sind. Dankbar dafür, dass ich nicht Wochen und Monate mit einem kranken Kind im Krankenhaus leben muss und um sein Leben bangen muss. Ich denke an alle, die ein schwer krankes Kind haben und über lange Zeit Krankenhaus mit allem was dazugehört ertragen müssen, wünsche Ihnen viel Kraft und hoffe, dass ich das nie muss.
Wishes for healing and health for your Winterbaby and for you feelings of peace and balance once more.
gute wünsche, für euch…..und alle die es brauchen. lena
Mei… das les ich erst jetzt…
Ich kann das so gut nachfühlen was du da schreibst. Die Erfahrung haben wir am Wochenende auch gemacht…
Schön, dass du trotzdem etwas positives daraus ziehen kannst!!!