Seit die Baumärkte und Gartencenter wieder geöffnet haben, bleiben dort die Menschenschlangen nicht aus. Viele nutzen die Zeit des Zuhauseseins, um ihre eigenen vier Wände und vor allem auch ihre Gärten und Balkone auf Vordermann zu bringen und einen Platz zum Wohlfühlen zu schaffen. Dabei sollte man immer daran denken, daß so ein Garten oder Balkon auch Lebensraum für viele andere Lebewesen ist: Pflanzen, Insekten, Vögel, Kleintiere.
Für den Erhalt dieser Artenvielfalt kann jeder einzelne Verantwortung übernehmen.
Viele Gemeinden machen es vor. In den letzten Jahren wurden viele naturnahe Flächen, Blumenwiesen, Streuobstwiesen und kleine Biotope angelegt, die vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Nahrung bieten sollen.Und auch in den Privatgärten hat jeder die Möglichkeit durch entsprechende Bepflanzung und Strukturvielfalt aktiv einen Teil zum Umweltschutz beizutragen.
Hier ein paar einfache Tipps, wie man seinen Garten zu einem kleinen „Naturschutzgebiet“ machen kann:
• Auf bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung achten
• Zumindest ein paar Quadratmeter in eine Naturwiese oder ein Beet mit gebietsheimischen Pflanzen umwandeln
• Weniger Rasenmähen (bei Naturwiesen ist 2 x jährliches Mähen ausreichend)
• Auf Rasenroboter und Laubbläser verzichten
• Verstecke und Lebensräume schaffen, Wildwuchs und Unordnung wenigstens in ein paar Ecken des Gartens zulassen, zum Beispiel hinter dem Geräteschuppen oder der Garage
• Teile des Gartens unberührt lassen, als Futter- und Lebensräume für bestimmte Tierarten
• Wasserstellen für Vögel und Insekten zur Verfügung stellen
• Kompostecke anlegen, als Dünger und Lebensraum
• Torffreie Erde verwenden
• Auf Gifte (Herbizide, Pestizide) verzichten
Nicht nur die Natur wird es danken, auch die Gärtner*innen können davon profitieren. Statt Rasenzumähen, bleibt Zeit für andere, angenehmere Dinge. Und anstatt auf einen kurzgeschorenen Rasen zu starren, eröffnet sich schon bald die Möglichkeit, das Wachsen der Pflanzen und das geheimnisvolle Tierleben im eigenen Garten zu beobachten!
[Erschienen am 30. Mai 2020 im Isar-Anzeiger]