Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich aus meiner waldorfpädagogischen Fortbildung für Kleinkinder mitgenommen habe, war das Bewusstsein, daß die Fantasie der Kinder umso mehr angesprochen und gefördert wird, je einfacher und ursprünglicher die Spielsachen sind, die ihnen zur Verfügung stehen.
Das gilt vor allem natürlich für Figuren, Puppen, Tiere, denen beim Spielen Leben eingehaucht wird.
Unsere Hühnchen zum Beispiel bräuchten meinetwegen nicht mal Augen, um ihre Gestalt zu erkennen und um damit spielen zu können! So wie unsere Minis hier, von denen ich dieses Jahr wieder ein paar für unseren Osterstrauch machen wollte. (Bevor sie unser Kleinster allesamt gestiebizt hat…)
Darüberhinaus eignen sich die Figuren auch ganz wunderbar für den kleinen Bauernhof, das Puppenspiel oder eben als Dekoration. Zum Beispiel für den Jahreszeitentisch, den Osterbaum oder Osternester.
[Apropos Bauernhof, bei er lieben Rebecca habe ich auch sehr süße Hühnchen entdeckt. Bei ihr findet Ihr ebenfalls allerhand waldorfinspirierter Ideen, selbstgebastelte Zäune für den Bauernhof etc.]
Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, daß viele von Euch wissen, wie man solche Hühnchen und Hähnchen macht und sie sogar im Schlaf stricken, hier noch mal eine kleine Zusammenfassung für das Projekt.
Man braucht:
• naturfarbenes Garn, Reste sind perfekt! (hier NATURKINDER Merinogarn mit ca. 225 m Lauflänge)
• Stricknadeln (hier 4 mm Rundstricknadel)
• dicke Sticknadel ohne Spitze zum Vernähen der Fäden
• Naturwolle/Wollvlies zum füllen
• eventuell kontrastfarbene Garne zum Gestalten von Augen und Kamm
So wird’s gemacht:
Zunächst ein kleines Quadrat stricken. (Fäden lang lassen für die Fertigstellung!)
Hier in den Bildern seht Ihr folgende Größen:
• 12 Maschen x 24 Reihen für die Minis (Puppenspiel, Jahreszeitentisch oder Anhänger für unsere
• 16 Maschen x 32 Reihen für die Midis (Jahreszeitentisch, Osternester)
• 20 Maschen x 40 Reihen für größere Hühnchen zum Spielen oder als kleines Geschenk
Jetzt das Quadrat zum Dreieck falten. Dieses wird über die beiden Aussenkanten zusammengenäht.
Zunächst über 3/4 der Länge (bis zur Mitte der zweiten Kante) zusammennähen und umdrehen.
Mit Wollvlies füllen und fertig zusammennähen. (Man kann darauf verzichten, das Hinterteil noch mehr zu füllen, wenn es flach bleibt bekommt es durch den Schwanz den typischen Charakter!)
Nun noch mit einem Faden von der unteren/mittleren Spitze nach oben stechen, wieder retour, Faden anziehen, verknoten und verstechen. Dadurch entsteht die Kerbe.
Wer mag, kann jetzt noch mit wenigen Stichen Augen, Schnabel und Kamm aufsticken. Letzterer könnte auch gehäkelt werden, zum Beispiel mit Mäusezähnchen.
VIEL SPASS!!!
…
PS. Wollreste sind für dieses Projekt ganz wunderbar geeignet. Im Lädchen habe ich ein paar DIY Pakete in verschiedenen Grund- und Zierfarben (rot, orange, gelb und schwarz für Augen, Kamm etc.) zusammengestellt ♥