Aufgrund der letzten Beiträge und Kommentare, arbeite ich gerade daran, die Firma Lego von der Idee zu überzeugen, zumindest eine Produktlinie aus recyceltem Plastik oder Holz zu machen.
Einstweilen müssen wir uns wohl unsere Legosteine selber schnitzen, so wie der Künstler Thibault Malet, der Wunderschönes aus Holz fertigt, so wie diese Figuren.
Aber nein, ganz im Ernst. Natürlich kann man viele (einfache) Spielsachen auch selber machen, wenn man Lust dazu hat.
Damit ich nicht vom Hunderdsten ins Tausendste komme (ich fürchte, der Artikel wird auch so schon lang genug) beschränke ich mich auf Geschenke FÜR Kinder, kleine Kinder. Geschenke und Aktionen MIT Kindern sowie Selbstgemachtes für alle anderen, Dekoration etc. lasse ich hier jetzt mal aussen vor; Ihr findet aber bestimmt genug Anregungen beim Stöbern durch ältere Beiträge und natürlich auch in Zukunft.
Meistens sind die selbstgemachten Dinge nicht nur günstiger, sondern zugleich viel schöner, finde ich zumindest, als die gekauften, denn es steckt ja eine grosse Portion Liebe drin und Zeit, mit der sie gemacht werden.
Eines der folgenden Talente (ich habe versucht, die Ideen in ein paar handwerkliche Kategorien zu unterteilen) hat bestimmt jeder oder kennt jemanden, der sie hat, bei dem man sich Hilfe suchen kann. Oder man probiert es einfach mal aus.
Wichtig erscheint mir, wie schon Uta in ihrem Beitrag gestern erwähnt hat, dass Spielzeuge, seien sie nun selbstgemacht oder gekauft, „Raum für die eigene Phantasie lassen“. Und dass lässt erfahrungsgemäss auch Raum für kleine Fehler und Unebenheiten, die uns beim Werkeln passieren. Das macht schliesslich den Charakter von solchen einmaligen Lieblingsstücken aus, oder?
Nähen.
Da können wir ruhig mal klein anfangen. Zum Beispiel mit solchen Fühlsäckchen, die in der Waldorf-Pädagogik empfohlen werden.
Dafür werden etwa 12 x 12 cm grosse Stoffstücke rechts auf rechts an drei Seiten zusammengenäht, gestürzt, mit Reis, Bohnen etc. gefüllt und dann die vierte Seite vernäht.
Für die Kleinsten.
Geht’s noch eine Nummer grösser?
Vergangenes Jahr haben sich hier über die NATURKINDER Seite zahlreiche LeserInnen zu einem netten Sew Along zusammengefunden, bei dem wir gemeinsam, virtuell, waldorf-inspirierte Puppen genäht haben. Viele von ihnen sind nach einer Anleitung von Maria entstanden.
Hm, vielleicht sollten wir im kommenden Jahr nochmal eine Runde Puppen-Nähen, was meint Ihr? Hier würde wieder eine anstehen…
Eine Freundin unserer Tochter fand ihre Ronja so toll, dass sie gleich ihre Mutter überredete, auch eine Puppe zu machen. Diese hatte schon viele Jahre nicht mehr genäht. Sie hat ihre Nähmaschine rausgekramt, wir waren eine Runde Material holen im Kunst und Spiel in München, ein sehr netter Nachmittag mit anschliessendem Kaffee, und siehe da, letzte Weihnachten hat sie ihrer Tochter eine entzückende Puppe geschenkt.
Und anschliessend können die Puppen von oben bis unten mit Garderobe ausgestattet werden. Siehe auch „Stricken“.
Filzen.
Mit Filz, nass oder mit Nadeln gefilzt, kann man schon so einiges zum Spielen zaubern. Nicht nur Dekoration für den Jahreszeitentisch, sondern auch Schälchen, Bälle, Spielfiguren oder Ausstattung für den Kaufladen (dazu später) und den Hausstand von Mutter-Vater-Kind.
Stricken/Häkeln.
Nebst Kleidung für Puppen, die sehr dankbar weil schnell fertig ist, kann man ganze Kuscheltierherden stricken. Eines meiner ersten Handarbeitswerke in der Grundschule war übrigens so eine Puppe aus einem Schlauch. Ob ich die noch finde?
Unzählige Anleitungen findet man in Büchern und im Internet. Bei uns aktuell: diese waldorf-inspirierten Schäfchen in allen Grössen.
Gleich wie beim Filzen, kann man Obst, Gemüse, Zimmer-Küche-Kabinett in klein zaubern. Schaut mal, bei den gruenenzwergen gibt es sogar einen gestrickten Hundenapf oder ein Hühnerbein aus Miras Bastelwelt.
Schnitzen und Werkeln.
Spielzeug von Eltern selbst gemacht. Der Buchtitel aus dem Urachhaus sagt schon alles. Hier wird auch viel geschnitzt, für den Kindergarten, aber auch für Zuhause, zum Beispiel Puppenhausmöbel oder Handfeger.
Unser NATURKINDER Notebooks aus zwei Holzbrettern kennt Ihr ja schon.
Oder darf’s ein bisserl mehr sein?
Wie wär’s mit einem selbst gebauten Kaufladen oder einer Küche? Das muss ja nicht hochprofessionell und nach Bauplan sein, man kann auch das eine oder andere Kasterl von der Wertstoffbörse/vom Flohmarkt aufmöbeln. Oh, da hätt ich jetzt gleich Lust drauf!
Und wie oben erwähnt kann man die Einrichtung dann nach und nach mit Obst und Gemüse aus Stoff, Filz oder Wolle ergänzen. Die Liste ist endlos.
Gestalten.
Frau Jademond macht immer so feine Sachen mit und für ihre grosse Tochter, von denen ich mich gerne inspirieren lasse, zum Beispiel ein Mädchen Heft.
Da kam ich auf die Idee, für die Tochter Briefpapier zu gestalten, ja, das werde ich dieses Jahr noch machen. Die Klasse hat auch gerade Brieffreundschaften geschlossen mit einer Partnerschule in Kanade.
Wir haben im vergangenen Jahr gemeinsam mit der damals 7-jährigen Tochter ein Buch illustriert. Sie hat eine Kurzgeschichte von Hugo, dem kleinen Gespenst, geschrieben. Ich durfte es mit Hintergründen und Collagen ergänzen und drucken lassen. Eine willkommene Geschenkidee, auch für die Verwandtschaft. Dieses Jahr ist der zweite Teil dran („Hugo und der erste Schnee“).
Vorstellbar ist auch ein hübsches Buch aus Zeichnungen der Kinder. Fotos sowieso. Kalender sind bei Bekannten, speziell Omas immer gerne gesehen.
Davon wird hier bestimmt noch das eine oder andere Projekt auftauchen bis Weihnachten.
Und dabei haben wir noch gar nicht das Töpfern, Klöppeln, Weben angesprochen…
Eine kleine Liste mit plastikfreien Geschenk-Ideen für den creadienstag, ohne den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich habe bei Gott kein Patentrezept für plastikfreies Leben. Im Gegenteil, denn obwohl diese Seite eigentlich plastikfrei ist, hab ich noch viel zu lernen. Aber jetzt, da ich nun schon mal begonnen habe, mir (noch mehr) Gedanken darüber zu machen, speziell, was das Spielen und Schenken betrifft, teile ich sie gerne mit Euch.
Hm, ich fürchte sogar, wenn ich mir noch länger Gedanken mache, könnte am Ende noch Buch dabei rauskommen.
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Eine selbstgebaute und bestückte Küche von Alex, vielen Dank!
Und Andrea hat gleich noch einen ganzen Artikel mit selbstgemachten Spielzeugen zusammengestellt, vom Steckenpferd bis zum Puzzle. Super.
Auch bei Frau JuNiLiebe gibt es zur Zeit eine ganze Menge Ideen für selbstgemachtes Spielzeug. Mein Favorit: Das selbstgemachte Tangram.
Hier sammle ich auch noch Inspirationen für die Spielecke.
8 Kommentare
Na, dann freu ich mich mal aufs neue Buch, liebe Caro :-))))
Ganz liebe Grüße,
Sabine
es ist ein traum bei dir. und ja- wir kaufen auch kein plastik. soweit irgend möglich. bei spielzeug kein problem. zum glück. sag, kennst du diese hier:
http://www.ignant.de/2013/02/20/wooden-lego/
ich grüße dich ganz herzlich!
Liebe Caro,
ich liebe, liebe, liiiiiebeeeee deinen Blog! Ich schaue jeden Tag, was es Neues gibt und freue mich immer total über deine tollen Postings!!!
Vielen Dank für all die wunderschönen Fotos, Texte, Inspirationen und Gedankenanstösse…
Ich denke bei jedem Produkt, dass ich in letzter Zeit kaufen möchte an dich und habe schon ein paar Sachen wieder zurück gelegt, weil sie dann doch aus Plastik waren…
Vielen Dank für die „Naturkinder“!
Mach weiter so,
alles Liebe aus Wien,
Eva
PS. Auf ein weiteres Buch von dir würde ich mich sehr freuen 🙂
Liebe Caro,
die Säckchen werde ich auch noch unbedingt nähen (fürs Baby), die sind toll! Und auf jeden Fall werde ich noch einige Schneckenbänder häkeln, denn unser Dritter (2) nutzt das eine existierende Schneckenband gerne. Die beiden Großen (11 und 8) werden Wolldecken mit gepatchter Oberseite bekommen. Was ich als Wolldecke verwende, weiß ich jetzt nicht mehr so genau. Eigentlich hatte ich vor einiger Zeit mal Decken vom Discounter gekauft, aber die sind wahrscheinlich auch voller Kunststoff und ob wir uns da jetzt wirklich noch reinkuscheln wollen…? Ich verschlinge auch gerade „Kein Heim für Plastik“ und bin sehr nachdenklich geworden. In Plastik verpackte Lebensmittel mag ich gar nicht mehr kaufen, aber es ist schwer, für alles Alternativen zu finden. Vielleicht können wir die Großeltern überreden, allen eine Edelstahl-Brotdose zu schenken. Dann haben die Kinder immer eine Erinnerung an Oma und Opa in Schule und Kindergarten dabei. Mit Spielzeug sind wir ausreichend versorgt, mehr als das. Ich bin dabei zu reduzieren und die Erfahrung gibt mir das Gefühl, dass es den beiden Kleinen nicht schaden wird. Denn viel gespielt haben die Großen mit ihren vielen Spielsachen nicht. Und in den gemeinsamen Adventskalender kommen wie letztes Jahr Zeitgeschenke. Da habe ich mich bei dir schon viel inspirieren lassen.
Liebe Grüße
Cordula
Liebe Caro,
habe meiner Nichte für ihren Kaufladen Gemüse gehäkelt, da ich dieses Plastikgemüse schrecklich finde, kann Dir gern ein Foto schicken.
Ja eine Puppe würde ich für diese Nichte auch sehr gern nähen ;-))
Ich hoffe wir sehen uns beim Gruppenleiter-Adventstreffen, in 2 Wochen!
Lieben Gruß
Stefanie
Au ja, ein neues Buch! Super Idee 🙂
So tolle plastikfreie DIY-Geschenkideen – und ja, ein Buch wäre toll. Auf meinem blog gibt es seit einiger Zeit auch eine Linkliste zu den bisherigen plastikfreien Geschenkideen, die allerdings nicht selbstgemacht sind, sondern als Kaufgeschenke von den Großeltern kommen – vom Naturfarbenkasten bis zur Holzmurmelbahn ist da schon einiges dabei gewesen im Bloggerleben: http://amberlight-label.blogspot.de/p/geschenkideen-fur-kinder.html
PS: Panorigo habe ich mal vom Spendenteil der Blogeinnahmen unterstützt, denn diese Firma will tatsächlich Legosteine aus heimischen Buchenholz herstellen http://www.amberlight-label.blogspot.de/2014/02/transparenzbericht-012014.html