Während der Rauhnächte sollte man bekanntlich nicht spinnen. Bin ich abergläubisch? Ach, woher denn! Aber in den letzten Wochen war ohnehin eher entSPANNEN angesagt. Und jetzt freu ich mich wieder so richtig auf die Wolle und das Spinnrad.
Obwohl das Spinnen an sich ja auch sehr entspannend ist. Eigentlich. Die Kinder wollten natürlich gleich mitmachen heute Vormittag und das ist dann natürlich mehr lustig als entspannend. Und rührend. So wie damals die ersten Spinnversuche unserer Tochter.
(Ich verspinne noch immer die Wolle von diesen Fuchsschafen, aus denen auch diese erste Kinderjacke entstanden ist. Ich haben noch einen ganzen großen Sack voll und hoffe, das wird bis zur Frühlingsschafschur reichen…)
Übrigens, wer „Spinnen am Morgen“ entdeckt, muss keine Angst haben vor „Kummer und Sorgen“! Bei dem Sprichwort „Spinnen am Morgen – Kummer und Sorgen. Spinnen am Abend – Glück und Gaben.“ geht es nicht um die Haustiere mit acht Beinen. Der Spruch stammt aus der Zeit, als man mit dem Spinnen Geld verdient hat. Mehr oder weniger. Wer schon am Morgen und hauptberuflich spinnen musste, der war recht arm dran. Wer sich damit am Abend zusätzliches Taschengeld verdienen konnte, dem ging es besser.
Und ich darf einfach spinnen, weil es mir Freude macht, denk ich gerade. Wir leben in einer guten Zeit (und an einem guten Ort), finde ich, trotz aller Krisen. Dafür bin ich dankbar.
I finally picked up the spinning wheel again today. This work is very relaxing for me and fun too, especially when our kids want to sit on my lap and learn how to spin. I am still using the wool from these beautiful sheep, that also provided for this very first baby jacket.