Lagebericht. Bei uns ist es noch immer ein bisschen weiß. Aber die Nacht war sternenklar und sollte heute die Sonne scheinen, wird es bald wieder vorbei sein mit der weißen Pracht.
Kaum dass es am Samstag zu schneien begonnen hat, habe ich Lust bekommen etwas zu filzen. Und kaum dass ich einen Fuß vor die Tür gesetzt hatte, wusste ich auch schon was.
Diese Schuhe hier liebe ich, wenn sie auch noch so fertig sind mittlerweile. Für die Gartenarbeit und zum Schneeschippen reichen sie allemal. (Ich kann mich einfach nicht trennen.*) Das Foto ist schon zwei Jahre alt, jetzt könnt Ihr Euch vorstellen in welchem Zustand die Schuhe heute sind. (*) Im Großen und Ganzen gute Qualität, aber die Innensohlen sind doch mitgenommen.
Also filze ich mir Sohlen.
Jetzt kann man natürlich hergehen und welche aus fertigem Filz ausschneiden. Aber warum einfach, wenn’s kompliziert auch geht. Ich mache welche aus Schafwolle. Es ist auch nicht dasselbe. Ich hoffe, Sophia, Expertin für kuschlige und zufriedene Füße, wird mir recht geben.
Warmes Gepritschel kann ich nach einem Winterspaziergang nur empfehlen.
Und weil ich halt die Wolle von diesen Schafen so gerne mag. Zum Spinnen einerseits. Zum Filzen andererseits ist sie auch besonders gut geeignet. Filzlichter. Teekannenwärmer. Wünschekugeln.
Für die Schuheinlagen habe ich davon mehrere dünne Stränge einmal längs und einmal quer gelegt. Gleich auf ein Backblech. Wegen Überschwemmung.
Nun kommt Seifenlauge und heißes Wasser drüber. Und dann wird gefilzt. Mit Hilfe.
(Ich bin nicht die Einzige, die Schwierigkeiten hat, bewegte Motive = Kinder bei schlechten Lichtverhältnissen zu fotografieren, oder?)
Uns ist „jedes Mittel recht“. Die Wolle wird mit Händen, Nudelwalker (Nudelholz), Noppenfolie, Rollgardinen, Fensterrollos, Gardinen, bearbeitet.** Irgendwie muss am Ende so ein Lappen dabei rauskommen:
Trocknen und ausschneiden. (Den Fuß oder eine bestehende Einlage als Schablone hernehmen.) Sohlen in die Schuhe. Füße in die Schuhe. Raus.
Mmmmmh. Fast wie zuhause.
Ich bin gespannt, ob es beim creadienstag auch schon recht kuschlig zugeht…
(**Wir experimentieren gerne. Deshalb darf man das hier mehr als Idee als als Anleitung verstehen. Wir sind autodidakte Filzer sozusagen. Viele Techniken und Inspiration findet man auch in Büchern. Zum Beispiel in „Filzen mit Kindern“ von Christel Dhom.)