Als die Königin mit dem Grafen alleine war, fing sie an zu weinen und sprach: „Was hilft mir der ganze Glanz, der mich umgibt, ich erwache jeden Morgen mit Kummer und Sorgen. Ich habe drei Töchter gehabt, davon war die Jüngste so schön, dass alle Welt sie bewunderte. Sie war so weiß wie Schnee, so rot wie Apfelblüte und ihr Haar glänzte wie die Sonnenstrahlen. Wenn sie weinte, fielen nicht Tränen aus ihren Augen sondern lauter Perlen und Edelsteine. Als sie fünfzehn Jahre alt war, sollte sie vor ihren Vater, den König treten und ihm ausdrücken, wie lieb sie ihn hatte. „Ich weiß nicht“, antwortete sie, „ich kann meine Liebe mit nichts vergleichen.“ Aber der König bestand darauf, dass sie ihm etwas nenne. Da sagte sie: „Das beste Essen schmeckt mir nicht ohne Salz, darum habe ich den Vater so lieb wie Salz.“ Als der König das hörte wurde er zornig und verbannte die Tochter aus seinem Königreich. Ihr wurde ein Sack Salz auf den Rücken gebunden und sie wurde in den Wald gebracht. Wie hat sie geweint, als sie uns verlassen musste! Der ganze Weg ist mit Perlen übersät worden, die ihr aus den Augen geflossen sind.“
Unsere Perlen haben vielleicht nicht so einen hohen materiellen Wert, denn sie sind durch und durch aus Papier. Den Kern haben wir diesmal aus fertiger Papiermaché-Masse gemacht. Die ist fein wie Pulver und man macht sie über Nacht mit Wasser an. Es funktioniert aber auch mit selbst-angesetztem Papierbrei.
Die Perlen werden steinhart und sind total leicht. Wenn sie trocken sind, kann man mit einem dünnen Holzbohrer leicht durchbohren. Dann kann man sie auch abschleifen, anmalen oder wie wir mit Seidenpapier oder Buchseiten umwickeln.
Quasi Papiermaché auf Papiermaché.
Dafür muss man sie nochmal trocknen, zum Beispiel auf Zahnstochern.
Sie eignen sich bestens zum Fädeln.
Einfach so zum Herumspielen. Oder als Armband für eine kleine Prinzessin auf der Erbse.
Und woraus die dunkle Perle ist, erzähl ich Euch auch morgen. Würde ich Euch den Titel des entsprechenden Märchens verraten, wüsstet Ihr’s schon…