Es lebte einmal eine arme Witwe einsam in einem Hüttchen und vor dem Hüttchen war ein Garten und darin standen zwei Rosenbäumchen, davon trug das eine weiße, das andere rote Rosen. Und sie hatte zwei Kinder, die gleichen den beiden Rosenbäumchen. Das eine hieß Schneeweißchen, das andere Rosenrot.
Seit vielen Jahren will ich schon Rosenperlen machen. Also Perlen durch und durch aus Rosenblütenblättern. Ich habe mal einen Rosenkranz aus solchen Perlen gesehen. Später hat mich dann Sophia nochmal daran erinnert.
Ich weiß auch nicht, was mich so daran fasziniert.
Eine Zeitlang wollte ich tatsächlich einen kleinen Rosenkranz für meine Oma machen. Leider kann man nicht alles ewig aufschieben…
(Warum übrigens der Rosenkranz so heißt, darüber gibt es verschiedene Theorien. Die Rose steht im christlichen Glauben jedenfalls für die Maria. Es ist auch das Ave Maria, dass hauptsächlich am Rosenkranz gebetet wird. Oft waren die Perlen auch aus Rosenholz oder eben aus Rosenblüten. Es ist auch möglich, dass ganz früher einfach Rosenblütenblätter auf einer Schnur aufgefädelt wurden.)
Ein Grund warum es so lange gedauert hat, ist, dass ich bis heute leider keine hilfreiche Anleitung dafür gefunden und deshalb viel experimentiert habe. Mit Mehl, mit Kleister, mit Gelatine, mit Gummi arabicum. Ja, wenn mich mal der Ehrgeiz packt…
Fest steht, man braucht einen Haufen Rosen. Und viel Geduld.
Irgendwie hab ich mir die Perlen anders vorgestellt. Wenn sie getrocknet sind, sehen sie erst mal aus wie verschrumpelte Rosinen. Aber sie sind ganz fest und man kann sie abschleifen.
Und sie duften ganz wunderbar.
Meine Experimentier-Reihe ist noch nicht zu Ende fürchte ich. Aber mein Prototyp ist fertig.
Hm.
Habt Ihr schon mal versucht, Euer Dekolleté von oben zu fotografieren?
Also, gut, ich versuch’s nochmal von unten.
Ich brauche hier Hilfe.
Keine große Hilfe.
Danke.
Die Perlen sind noch nicht perfekt, aber ich hoffe, dass am Creadienstag der gute Wille zählt.
Schneeweißchen wurde mit dem jungen Prinzen vermählt und Rosenrot mit seinem Bruder, und sie teilten die Schätze, die der Zwerg in seiner Höhle zusammengetragen hatte. Die alte Mutter lebte noch viele Jahre geruhsam und glücklich bei ihren Kindern. Die zwei Rosenbäumchen aber nahm sie mit, und sie standen vor ihrem Fenster und trugen jedes Jahr die schönsten Rosen, weiß und rot.