Ich hoffe, er seid alle schon recht neugierig, was ist mit dem "Philosophieren" auf sich hat.
Das war ich nämlich auch, als ich mich zur Fortbildung "Philosophieren mit Kindern" der Akademie Kinder philosophieren angemeldet hatte. Nun liegen zwei von acht Seminartagen hinter mir, und ich bin jetzt schon restlos begeistert.
Worum geht es?
Auf jeden Fall nicht um Kant, Nietzsche, Schopenhauer.
Kinder suchen nach Orientierung im Leben, wollen wissen wer sie sind und stellen existentielle Fragen. Um die Freiheit in ihrem Denken zu erhalten, gilt es, ihren Wissensdrang ernst zu nehmen und sie auf der Suche nach Antworten zu begleiten. Kinder philosophieren steht nicht für eine eigene Kinderphilosophie oder "Philosophie light" für Kinder. Es geht nicht um die Vermittlung von Philosophiegeschichte, sondern um die Tätigkeit des Philosophierens selbst: um eine philosophische Auseinandersetzung mit sich selbst, dem anderen und der Welt. (Praxisleitfaden Kinder philosophieren)
Bei unserem speziellen Workshop dreht es sich um den Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Philosophische Fragen rund um dieses Thema sind aber eigentlich nur Denkanstöße. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mit allen großen Fragen funktioniert, die das Leben stellt. Oder die die Kinder stellen!
Was ist Glück?
Wo ist der Opa hingegangen?
Wer ist mein Freund?
Sind irgendwann zu viele Menschen auf der Erde?
Wann ist nie?
Warum weiss man nicht, wo die Seele ist?
In zwei Tagen habe ich nicht nur selbst philosophieren und meinen Horizont erweitern dürfen, ich habe auch Methodik an die Hand bekommen, so eine philosophische Runde mit (Kinder-) Gruppen durchzuführen.
Noch in der gleichen Woche hatte ich Gelegenheit dazu, dass alles in unserer Natur Kindergruppe umzusetzen. Ich bin hin und weg. Davon, dass/wie es funktioniert hat, und davon, wie geistreich die Kinder dabei waren!
Ich freue mich schon wahnsinnig auf die restlichen Seminartage, kann sie kaum erwarten. Aber schon jetzt kann ich allen, die mit Kindern arbeiten (in einer pädagogischen Einrichtung, Kindergarten, Schule, Kindergruppen, Umweltbildung) die Geschichte nur wärmstens ans Herz legen. Die Fortbildung wird oft vom Arbeitgeber übernommen. Einfach mal nachfragen.
P.S. Ganz untypischerweise, habe ich bei unserer NATURKINDER Veranstaltung keine Bilder gemacht. Ganz ehrlich gesagt, abgesehen davon dass ich mich auf mein Philosophiedebüt konzentrieren musste, wäre es nur störend gewesen. Es war ein einmaliges Erlebnis. Das erste von vielen, hoffe ich, und dass noch viel daraus wächst.
5 Kommentare
ich bin auch immer wieder ganz überrascht, wie viel „natürliche“ Philosophie in Kindern steckt. Und die Antworten auf die wichtigen philosophischen Fragen: Glück, Raum, Zeit, z.B. warum sind wir hier… beantworten sie so kreativ, es macht Spaß da zuzuhören und oft fallen Gedanken, die mich sehr zum Nachdenken bringen… In diesem Sinne: viel Spaß beim Philosophieren… Herzliche Grüße
Denise
Das finde ich super interessant. Da wäre ich gerne dabei gewesen. Ich hoffe wir hören noch viel von Dir darüber!
Ja, das kann ich nur bestätigen, Kinder und Jugendliche interessieren sich brennend fürs „Philosophieren“, für solche Fragen des Lebens eben, und normalerweise wird dem viel zuwenig Raum/Zeit gelassen. Schön, dass du das Thema auf diese Weise hier einbringen kannst.
Einen lieben Gruß,
S.
auch ich habe bereits eine Fortbildung über diese Akademie gemacht und war auch sofort total begeistert!! Ich kann dich sehr gut verstehen – ich musste es auch sofort mit meinen Kindern im Unterricht ausprobieren!
Zu gerne würde ich das auch machen… obwohl ich nicht mit Kindern arbeite. Was ja eigentlich auch nicht stimmt, denn jede Mutter arbeitet mit Kindern – ihren eigenen, jeden Tag.
Zur Frage, was Glück st, habe ich gestern eine schöne Antwort bekommen. Mein Sohn wünscht sich deises Jahr nichts zu Weihnachten, weil er „wunschlos glücklich“ ist. Doch ja… dass er Englisch besser kapieren würde, hat er sich gewünscht… 😉
Herzlich, Katja