Heute, am creadienstag, will ich Euch erzählen, wie aus einem alten Baum diese einzigartigen Bauklötze für Kinder geworden sind.
Und ich hoffe, ich vergesse nichts, denn ich habe versprochen, daß ich noch mal zusammenfasse, wie wir die Bausteine gemacht haben.
Die ganze Geschichte begann damit, daß wir vor etwas über einem Jahr mit Schrecken sehen mussten, daß vor unserem Kindergarten eine alte Linde von der Gemeindegärtnerei gefällt wurde.
(Naja, so alt war sie eigentlich noch gar nicht, aber halt nicht mehr ganz gesund. Ich hatte es schon ein paar Monate zuvor geahnt, als ich den Stamm einmal genauer betrachtet habe, beim Warten auf die Kinder.)
Einer meiner Buben half mir, zumindest einen grösseren Ast davon zu retten und nach Hause zu bringen.
Mir schwebten schon alle möglichen Herzensprojekte vor.
Natürlich! Die Linde hat ja zur Kindergartengeschichte noch eine symbolische Bedeutung. Sie gilt als Symbol der Liebe, Güte, Gastfreundschaft und Bescheidenheit. Von den herzförmigen Blättern ganz abgesehen.
Zuerst aber musste das Aststück ordentlich (aber nicht zu schnell!) trocknen. Deshalb sollte dies an einem trockenen, nicht allzu warmen Ort passieren. Also nicht gerade im Heizungsraum oder neben der Heizung. Dann würde das Holz zu schnell trocknen und reissen.
Sobald das Holz gut trocken war (das merkt man am Gewicht, weiß man aus Erfahrung oder gefühlsmäßig) sind wir damit zu einem lieben Nachbarn gefahren, der es uns mit seiner Kreissäge in verschieden dicke Scheiben geschnitten hat. Vielen Dank!
Vor allem für unseren Kleinsten war ein Abenteuer mit Schutzbrille und Ohrenschützern!
Diese Scheiben habe ich daheim mit der Hand- und Stichsäge in allerhand würfelige Teile gesägt und dann noch mal mit dem Schnitzmesser ein bisschen verfeinert. Besser gesagt habe ich noch ein paar zusätzliche Ecken und Kanten gestaltet.
Das Anstrengendste war eigentlich das Schleifen. Das hat lange gedauert und ohne Schleifgerät wären die Steine wahrscheinlich heute noch nicht fertig.
Aber danach haben sie schon einen ganz guten Eindruck gemacht.
Leider, anstatt die Bausteine an dieser Stelle zu finishen, habe ich sie noch mal abgekocht. Das macht man bei Holz(koch)löffeln manchmal so, aber hier hat es nichts gebracht. Vielleicht war es auch zu lang oder die Steine sind dann zu schnell getrocknet, jedenfalls sind sie an manchen Stellen gerissen und das war total unnötig nach der vielen Arbeit.
Aber trotzdem!
Nach der Politur (Bienenwachs-Leinöl-Mischung) bin ich sehr sehr glücklich mit dem Ergebnis.
Jeder Baustein ist ein Unikat.
Um sie alle zusammen zu übergeben (und zum Aufbewahren) habe ich noch aus grobem Leinenstoff einen Sack genäht, den man mit einem dicken Leinenzwirn auf- und zuziehen kann.
♥ ♥ ♥
Nun sind sie schon verschenkt. Von ganzem Herzen.
2 Kommentare
was für eine schöne Idee. Vielleicht auch für hier, die wir hier 7 Linden haben auf dem Hof vor dem Haus und es ist noch nicht ganz klar, ob 2 oder 3 davon weichen (müssen). aber dann hätte man ja doch noch etwas, was davon weiterlebt. Danke für diese Idee! einen schönen Feiertag euch. Ich bin erstmalig ganz ganz allein auf unserem mit 7 Parteien eigentlich sehr belebten Hof. Auch mein freund ist mit den Kindern weg. Nur noch ich und die Tiere, was für ein seltsames Gefühl..
Ganz ganz ganz großartig!!! Ich bin richtig verliebt!