Die schönste Martins-Laterne der Welt!
Wie bitte?
Ich möchte heute nicht meine eigene (kreative) Arbeit in den Vordergrund stellen, sondern die vieler wunderbarer ErzieherInnen, LehrerInnen, GruppenleiterInnen (und auch der Eltern), die sich fast täglich um unsere Kinder kümmern und unter anderem deren kreative Entwicklung begleiten.
Das geht ganz gut anhand der St. Martins Laternen, wie mir in den letzten Tagen wieder aufgefallen ist. Davon haben wir schon eine ganze Reihe zuhause und auf diversen Umzügen sieht man ja zur Zeit jede Menge davon!
Darunter sind viele Laternen, die zwar wunderschön, aber ganz offensichtlich – zumindest größtenteils – von Erwachsenen gemacht sind. Und mir geht immer das Herz auf, wenn ich zwischen solchen geschleckten Laternen die kleinen verhutzelten und verhuschten, beklebten, bestempelten, selbstbemalten oder perforierten (siehe oben) Exemplare sehe, die zwar nicht perfekt, aber augenscheinlich von den Kindern SELBST gemacht sind.
Und DAS sind dann die schönsten Laternen der Welt. Zumindest für uns Eltern und für die kleinen Künstler.
Kommt Euch nicht auch vor, dass diese Laternen ganz anders in die Welt strahlen als die übrigen? Und die Kinder, die sie tragen gleich mit.
Natürlich hat da vermutlich auch jemand geholfen; zusammenkleben, Draht einfädeln und so weiter. Aber das ist genau die Kunst, finde ich: Ein bisschen zu unterstützen, liebevoll zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird und vor allem auch Ideen zu haben, mit denen man Kinder zum eigenen Schaffen anleiten und motivieren kann.
Ich habe das Gefühl, dass dann letztendlich auch die Wertschätzung seitens der Kinder viel grösser ist. (Und auch seitens der stolzen Eltern natürlich!) So eine Laterne wird lange bei uns stehen und uns Freude machen. Ich habe auch den Eindruck, dass solche Schätze ganz anders, sorgsamer, behandelt werden, als irgendetwas Gekauftes oder Vorgefertigtes. Genau wie Kinder ja auch viel lieber etwas essen, das sie „selbst gekocht“ haben.
Und dieses Jahr war hier laternentechnisch wieder eine gute Fee tolle Kinderbetreuerin am Werk. Der Plan war, erzählte sie mir, die Kinder erst mit einem Schaschlik-Spieß eine Goldfolie nach Lust und Laune perforieren zu lassen und dann mit Kleber einzelne Pailletten und Glitzersteine aufzukleben. Ein Kind allerdings fand, dass es mehr Spass macht, wenn man den Kleber GROSSZÜGIG auf der Folie verteilt und dann lustig alle Steinchen darüber ausschüttet. Warum eigentlich nicht, sagte sie sich! So sind die wunderschönen Kinderlaternen entstanden. Der Rest liegt bekanntlich im Auge des Betrachters…
Vielen Dank, Christine!
Ich bin überzeugt, dass wir den Kindern (und uns!) einen großen Gefallen tun, wenn wir sie selbst arbeiten lassen, mit gebotener Hilfeleistung, und dass dabei das Schaffen an sich, der Spaß an der Arbeit und nicht in erster Linie das Ergebnis im Vordergrund stehen sollte, so wie ich es in meinen Büchern auch immer wieder vorausschicke.
Bestimmt kann ich da selbst auch noch viel lernen und möchte erziehungstechnisch mitnichten als Vorbild gelten. Aber manchmal hab ich das schöne Gefühl, dass doch vielleicht irgendwie was hängengeblieben ist mit dieser Einstellung.
So wie am vergangenen Wochenende, als die große Tochter mit Hingebung und fast alleine Frühstückssmoothies und einen köstlichen Schokokuchen gezaubert hat.
Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, wie dabei Lust statt Frust entsteht. Und dazu noch so feine Schmankerln an einem entspannten Sonntag…
Lustigerweise habe ich im Sommer, im Rahmen unseres Ferienprogramms mit den teilnehmenden Kindern über die Philosophische Frage „Was bedeutet Kreativität?“ geplaudert.
Dabei drehte sich die Unterhaltung gewiss nicht um große Künstler, deren Werke im Museum hängen… Es ging um kreative Problemlösungen, den Kindern fiel ein, wie man auch im Alltag „kreativ“ sein kann, zum Beispiel in dem man Dinge für unterschiedliche Zwecke nutzt/recycelt, auf welche Weise jeder Mensch ANDERS kreativ sein kann, wie „kreativ“ die Natur ist und so weiter. Also auch im Gespräch waren die Kinder sehr einfallsreich.
Es ist einfach wunderbar, das zu erleben!
2 Kommentare
Der Kuchen sieht sooo lecker aus!
Man (/Frau) ist neidisch – vor allem wenn sie bei der Arbeit sitzt, nur nebenbei surft und die nächste Möglichkeit zum Backen frühestens am Wochenende kommt. 😉
Aber danke für die Inspiration!
Genauso ist es, Caro! Lassen wir unsere Kinder werkeln und erfreuen uns an ihren, (wenn auch nicht perfekten) Werken!! Euch einen feinen Sankt Martin’s Tag!! Herzlichst, Nicole